Zarte Berührung

Kein Sirren und Summen im Ohr, aber zauberhaft geflügelte Gestalten im Blick: Biene und Libelle, von Künstlerinnenhand aus Bronze und Antikglas geschaffen, schwingen sich zu filigranen Höhen auf.

Biene

Die kunstvoll gestaltete Biene hat einen Leib aus Bronze und Flügel aus grauem Antikglas. Mit ihren stattlichen Maßen von 19 x 4,5 x 15 Zentimetern lässt sie sich auf Möbeln so gern nieder wie auf Handflächen oder an Wänden. Extra zu bestellen: ein stilisierter Bronzezweig zur dekorativen Präsentation. Ein langer Beetstab hält die Biene im Garten in der Schwebe.

Biene

Libelle

Grazie in Bronze: Das kleine Kunstwerk aus türkis patinierter Bronze und grauem Antikglas hat eine Flügelspannweite von 22 Zentimetern und ist 27 Zentimeter lang. Ein dem Libellenleib eingepasstes Glasröhrchen kann als Blumenvase dienen. Extra zu bestellen: ein stilisierter Bronzezweig zur dekorativen Präsentation der Kostbarkeit.

Libelle

Auf den Flügeln

der Fantasie

Frau Klarner, in Ihrem Werk schwirrt und krabbelt es: Es gibt Ringe, Ohrringe und Anhänger in Bienenform, Hirschkäfer, Insektenbroschen, Spinnen.

Sabine Klarner:

Offensichtlich sind mir Bienen, diese kleinen Schönheiten, besonders sympathisch. Ich finde, sie sind Glücksbringer.

Was inspiriert Sie zu Ihren Arbeiten?

Meine Fantasie speist sich aus allem, was mich umgibt. Ob ich im Wald spazieren gehe, einen Film im Kino sehe oder die Fassade eines Gebäudes betrachte – viele meiner Eindrücke setze ich in Entwürfe um. Da ich vom Metall her komme, entstehen die ersten Skizzen auch im Kopf in Metall. Bei der Libelle für Garpa dachte ich an futuristische Filme der 1920er Jahre. Wie würde eine mechanische Libelle aussehen? Ihr Leib setzt sich nun aus miteinander verlöteten Rohrabschnitten zusammen. Bei der Biene, das war gleich klar, müssen sich strubbelige Partien und glatte Streifen abwechseln. Es ging mir darum, Charakteristisches herauszuarbeiten, nicht um naturalistische Darstellung.

Ihre üppig verzierten Schmuckstücke entstehen für gewöhnlich aus Gold und Silber, Brillanten, Türkisen, aus Achat, Rosenquarz, Bergkristall, Koralle, Perlen oder Bernstein. Biene und Libelle für Garpa sind allerdings aus Bronze und Antikglas gefertigt.

Ich liebe alte, aufwendige Goldschmiedetechniken. Deshalb habe ich auch Biene und Libelle in traditioneller Handwerkskunst zunächst in Silber modelliert. Anschließend kam in einer Kunstgießerei das Wachsausschmelzverfahren zum Einsatz: Die Modelle werden in Silikon abgeformt, in die so entstandenen Negativformen spritzt man heißes, flüssiges Wachs. Nach dem Erkalten werden die Wachs-Positive in eine Einbettmasse und einen Metallzylinder gehüllt. Unter Druck wird das Wachs ausgeschmolzen; in die Hohlräume der fest gewordenen Einbettmasse schießt die flüssige Bronze. Einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen, schimmert das fertig bearbeitete Metall schließlich in zarten Farbnuancen – die Libelle in Türkis, die Biene zeigt die charakteristischen schwarzen Streifen.

Individueller

Flugplan

Das graue Antikglas für die Insektenflügel – ausgewählt unter hunderten Farben – kommt aus der Glashütte Lamberts in Waldsassen. Als einzige in Deutschland stellt die Oberpfälzer Manufaktur noch mundgeblasenes und von Hand bearbeitetes Flachglas her. Es eignet sich hervorragend für die künstlerische Verarbeitung. Mit den eingeschlossenen Luftbläschen und der leicht unregelmäßigen Oberflächenstruktur ist jede Glastafel ein Unikat. Eine versierte Kirchenglasschneiderin hat das Antikglas für die filigranen Fassungen passgenau zugeschnitten.

Sabine Klarner wurde 1957 in Istanbul geboren. Sie legte 1988 in Hamburg ihre Meisterprüfung als Goldschmiedin ab. Seit 1992 hat sie ein eigenes Atelier in Hamburg.

Ihre Schmuckstücke wurden in Deutschland und anderen europäischen Ländern, in Japan und den USA ausgestellt, mehrfach prämiert und befinden sich auch in öffentlichen Sammlungen, zum Beispiel im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, in der Sammlung Bollmann, Wien, im Schweizer Nationalmuseum, Zürich, dem Kunstgewerbemuseum Berlin, dem Kestner Museum Hannover und dem Metropolitan Museum of Art, New York.