Die schönste Lektüre für Gartenenthusiasten: Bereits zum 9. Mal zeichnete eine Jury um Robert Freiherr von Süsskind auf Schloss Dennenlohe die besten Neuerscheinungen mit dem Deutschen Gartenbuchpreis aus. Eine Auswahl für Bibliophile …
Deutscher Gartenbuchpreis 2015
Mich machen Gartenbücher glücklich. Genauso wie Gärten. Und in beiden Fällen kann ich mich nie an ihnen „sattsehen“. Sicher, der Markt für Gartenliteratur ist fast unüberschaubar, zu beinahe jedem Thema finden sich mittlerweile Praxisratgeber, inspirieren großformatige Bildbände mit atemberaubenden Aufnahmen von öffentlichen und privaten Gärten, erscheinen regelmäßig Kompendien zu Werken der Gartenkunst. Umso besser …
Mit dem Deutschen Gartenbuchpreis werden die besten Neuerscheinungen eines Jahres von einer Expertenjury ausgezeichnet. 2015 wählte sie aus über 100 Einsendungen von 38 Verlagen neun Preisträger in verschiedenen Kategorien aus. Und macht damit die Auswahl der eigenen Favoriten ein wenig leichter.
Der Gewinner in der Kategorie „Bester Bildband“ heißt „Luxus Gärten“ von Ferdinand Graf Luckner (Fotos), Dr. Thomas Hagen und Bettina Hagen-Demuth (Autoren) aus dem blv Buchverlag.
Von architektonischer Strenge über reduzierten Minimalismus bis hin zu tropischem Überfluss werden in dem exklusiven Buch sieben Gärten der Superlative beschrieben – vom japanischen Garten in der Schweiz bis zu Anlagen in Cornwall.
„Luxus Gärten“, blv Buchverlag © Ferdinand Graf von Luckner
„Jeder Garten ist wie ein offenes Buch, das eine Geschichte über seinen Besitzer, dessen Leben und seine persönliche Weltsicht erzählt.“ (aus dem Vorwort zu „Luxus Gärten“, blv Buchverlag, 2014)
„Luxus Gärten“, blv Buchverlag © Ferdinand Graf von Luckner
Der opulente Bildband ist in einen grünen Leineneinband mit Goldaufdruck samt passendem Schuber gewandet und in einer limitierten und nummerierten Auflage von nur 2.222 Stück erhältlich. Weitere Einblicke in das herrliche Buch ermöglicht der blv Buchverlag auf seiner Webseite, bestellen kann man es ebenfalls beim Verlag.
Ungewöhnlich und faszinierend präsentiert sich das Gartenbuch „Der Goldene Grubber“ der Illustratorin Kat Menschik aus dem Berliner Galiani Verlag, das in der Kategorie „Bester Bildband“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde.
„Der Goldene Grubber“, Galiani Verlag © Kat Menschik
Der Verlag schreibt dazu: „Ein Buch zum Gärtnern, Wundern und Staunen, für alle, die schon längst einmal wissen wollten, wie Blumensamenbomben funktionieren, ob toter Fisch einen guten Dünger abgibt, mit welchem Trick Brennesseln nicht brennen und ob tschechisches Armeeyoga tatsächlich gegen Herbstdepression hilft. Eben ein Gartenbuch der völlig anderen Art.“
„Der Goldene Grubber“, Galiani Verlag © Kat Menschik
Mein Kommentar: Und eines, das mit seinen fantastischen Illustrationen, Texten und Typographien sehr glücklich macht!
„Der Goldene Grubber“, Galiani Verlag © Kat Menschik
Alle Bestellinformationen zu „Der Goldene Grubber. Von großen Momenten und kleinen Niederlagen im Gartenjahr“ von Kat Menschik sowie eine ausführliche Leseprobe finden Sie hier.
Den dritten Platz in der Kategorie „Bester Bildband“ belegt eine Veröffentlichung aus dem Eugen Ulmer Verlag. Im „Sichtungsgarten Weihenstephan“ führt der Leiter der renommierten Anlage, Professor Bernd Hertle, durch die 1947 von Richard Hansen gegründeten Lehr- und Versuchsgärten in Freising, deren Schaupflanzungen Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Besuchern Anregungen für die Gartengestaltung geben sollen.
© Christa Brand aus „Sichtungsgarten Weihenstephan“, Verlag Eugen Ulmer
Die Prämisse Richard Hansens für die Anlage des Gartens gilt bis heute: „Sichtung bedeutet Auslese der besten Züchtungen und der kulturwürdigen Arten, aber auch – unlösbar mit der Sichtung verbunden – das Erfassen des rechten Pflanzplatzes für jegliche Pflanze und damit, vor allem ökologisch betrachtet, geeigneter Partner und Nachbarn für gute Vergemeinschaftungen am Pflanzort.“ (aus dem Vorwort zu „Sichtungsgarten Weihenstephan“, Verlag Eugen Ulmer)
© Christa Brand aus „Sichtungsgarten Weihenstephan“, Verlag Eugen Ulmer
Die wunderbaren Bilder, die die ästhetischen Kombinationen der Staudenbeete und standortgerechten Pflanzungen einfangen und dokumentieren, stammen von der Fotografin Christa Brand.
© Christa Brand aus „Sichtungsgarten Weihenstephan“, Verlag Eugen Ulmer
Weitere Einblicke in die zweisprachige Ausgabe (deutsch/englisch) gewährt der Eugen Ulmer Verlag auf seiner Webseite. Alle bibliographischen Angaben und Bestellhinweise finden Sie hier.
Weitere Sieger in den Kategorien:
Bestes Gartengedicht:
Yolanda Del Monico, „blütenzauber – Impressionen aus meinem weißen Garten“
Bestes Buch zur Gartenprosa:
Ute Studer, „Grashüpfer liebt Taglilie“ (Jan Thorbecke Verlag)
Bestes Garten- oder Pflanzenporträt:
W. Michael Satke, „Ireland Glenkeen Garden“ (Hirmer Verlags GmbH)
Bester Ratgeber: Jonas Reif, Christian Kress, Dr. Jürgen Becker,
„Blackbox Gardening“ (Eugen Ulmer Verlag)
Bestes Buch zur Gartengeschichte:
Clemens Alexander Wimmer, „Lustwald, Beet und Rosenhügel“ (VDG Weimar)
Bester Gartenreiseführer:
Oliver Hoch, „Gärten & Parks in Brandenburg“ (L&H Verlag)
Bester Gartenkalender:
Historischer Blumenkalender aus dem Jan Thorbecke Verlag
Preis der Leserjury der Zeitschrift „Mein schöner Garten“: Sebastian Ehrl,
„Bio-Starter – Von null auf hundert zum Biogarten“ (blv Buchverlag)
Der Deutsche Gartenbuchpreis wurde 2006 von Robert Freiherr von Süsskind und seiner Frau Sabine initiiert und wird seitdem jährlich gemeinsam mit der Firma STIHL ausgelobt. Traditionell findet die Verleihung auf dem fränkischen Schloss Dennenlohe, einem der größten Landschafts- und Rhododendronparks in Süddeutschland, statt. 2008 wurde hier das Bayerische Gartennetzwerk gegründet, seit 2011 ist es außerdem Sitz des Verbandes Bayerischer Parks und Gärten e.V. Mehr Informationen zu den Veranstaltungen auf Schloss Dennenlohe finden Sie hier.