Zu rüschig, zu plüschig, zu allgegenwärtig – die Ansichten in der Redaktion waren geteilt. Ich liebe Narzissen – für mich künden sie zuverlässig vom Frühling, und das Spektrum ihrer Formen und Farben sorgt jedes Jahr für neue Entdeckungen.
Meine besonderen Lieblinge sind die zarten Tazetten (Narcissus tazetta) mit mehreren Blüten an einem Stiel.
Der Mythos erzählt vom schönen Jüngling Narcissus, der sich an einer Quelle in sein eigenes Spiegelbild verliebt und vor unstillbarer Sehnsucht stirbt. Die Götter verwandeln ihn daraufhin in eine Blume. Carl von Linné behielt in seiner Nomenklatur den Pflanzennamen bei.
Auch heute noch lässt sie sich feiern: Am 1. März, dem walisischen „St. David’s Day“, trägt man die Blume als nationales Symbol. Und auch bei uns finden ihr zu Ehren mehrere Veranstaltungen statt, die den Frühling einläuten.
Schloss Ippenburg © Foto IPP/Nepke
Das Narzissenfest auf Schloss Ippenburg in Bad Essen hat Tradition. Wer schon eines der Gartenfeste vor imposanter Kulisse besucht hat, weiß die anregend gestalteten Gartenräume und die vielfältige Auswahl der Anbieter zu schätzen. Seit der Landesgartenschau 2010 eines meiner Lieblingsziele. Termin: 12. und 13. April 2014.
Hof Hilligenbohl © Foto Dunja Kirchner
Für einen Ausflug zu den „Osterglocken“ bietet sich in diesem Jahr Hof Hilligenbohl in Nordfriesland an. Vom 25.-27. April lassen sich hier bis zu 100 verschiedene Narzissensorten bewundern. Ein Wunschziel schon seit Jahren und von Hamburg zum Glück nicht so weit entfernt.
Und falls Sie eine Reise an die Loire planen, hier noch eine Empfehlung für ein „Traumschloss“ in Azay-le-Rideau. Die Besitzerin von „La Chatonnière“, Béatrice de Andia, hat dort seit den 1990er Jahren 13 thematische Gartenzimmer mit klangvollen Namen geschaffen. Im „Jardin de la Danse“, im Stil französischer Renaissancegärten, tanzen im Mai bis zu 40.000 der stolzen Blüten vor romantischer Kulisse. Un rêve …