Beerensträucher an Rankhilfen: üppige Ernte im eigenen Naschgarten
Rankhilfen sind vielseitig einsetzbare Elemente in unserem Garten. Sie bringen die Pflanzenwelt auf eine neue Ebene, fungieren als blühender Sichtschutz für mehr Privatsphäre und verschönern Fassaden. Zur Pflanzzeit zum Beginn der Gartensaison stellt sich immer gern die Frage, mit welchen Pflanzen der Garten noch schöner gestaltet werden kann. Beerensträucher an Rankhilfen sind eine Bepflanzung mit großem Genuss-Potenzial. Sie verbinden das Schöne mit dem Nützlichen. Denn mit ihnen ist der eigene Naschgarten immer in greifbarer Nähe.
Beerensträucher an Rankhilfen kultivieren – das sind die Vorteile
Ein Rankgerüst voller aromatischem Naschobst ist nicht nur optisch schön anzusehen. Vielmehr weckt das heranreifende Obst Tag für Tag Vorfreude auf die süße Beerenzeit.
Neben der Freude, die uns so ein obstreicher Anblick bereitet, bietet eine Rankhilfe für Beerensträucher auch weitere zahlreiche Vorteile:
- Manches Beerenobst wie die Himbeere gedeiht an einer Rankhilfe optimaler.
- Von der Basis bis zur Ruten- bzw. Triebspitze erhält die Pflanze ausreichend Sonnenlicht.
- Die vertikale Wuchsrichtung begünstigt eine gute Belüftung und ein schnelleres Trocknen nach einem Regenguss, was wiederum Krankheiten wie Mehltau vorbeugt.
- Vereinfachter Rück- bzw. Pflegeschnitt von alten, nicht mehr tragenden Trieben, da diese leichter von den neuen Trieben unterschieden werden können.
- Durch ihren vertikalen Wuchs nehmen die gern ausladend wachsenden Obststräucher am Rankgitter weniger Platz im Garten ein.
- Durch die vorteilhaften Bedingungen gedeiht der Beerenstrauch besser und liefert einen höheren Ertrag.
- Zu guter Letzt: Die Ernte erfolgt in rückenschonender Höhe.
Spalier oder Rankgitter: Was eignet sich besser als Rankhilfe
Rankhilfen für Beerensträucher gibt es viele und unterschiedlicher Natur. Die beliebtesten Arten von Rankhilfen sind wohl das Spalier oder das Rankgitter. Als Stütze für Beerensträucher sind beide Rankhilfen gleichermaßen geeignet. Die Frage ist eher, welchen Zweck Sie mit den Obststräuchern verfolgen: Möchten Sie beispielsweise eine weitläufige Obsthecke aus Beerensträuchern gestalten, eine Rankhilfe aus Spalierobst als süßen Sichtschutz im Garten nutzen oder gar einen Naschgarten auf kleinem Raum wie einem Balkon anlegen?
Spalier
Spaliere sind eine praktische Rankhilfe. Hier steht die Funktionalität im Vordergrund. Bestehend aus Endpfosten und mehreren Reihen von Drähten zum Halten der Beerenruten eignet sich ihr eher reduziertes Erscheinungsbild hervorragend für den naturnahen Garten. Ein Himbeerspalier weckt Kindheitserinnerungen an den großelterlichen Küchengarten, in dem man sich nach Herzenslust bedienen und naschen durfte. Darüber hinaus sind Spaliere schnell und einfach selbst zu bauen.
Rankgitter
Rankgitter vereinen das Praktische mit dem Dekorativen und machen Ihre Beerensträucher zu einem effektvollen Hingucker im Garten. Darüber hinaus verwittert das Rankgitter nicht und bleibt, wenn aus wetterfesten Materialien wie pulverbeschichtetem Aluminium gefertigt, über viele Jahre schön und stabil. Daher punktet das Rankgitter auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten. Zudem trägt eine stabile Rankwand mühelos das Gewicht von Pflanzen mit schweren Früchten, wie zum Beispiel Melonen.
Beerensträucher: Diese Sorten gedeihen besser mit einer Rankhilfe
Aufgrund der optimalen Wuchsbedingungen an einer Rankhilfe, die Krankheiten durch eine bessere Belüftung vermeiden und eine gleichmäßige Verteilung des Sonnenlichts gewährleisten, ist die Kultivierung am Rankgitter für diese Beerensträucher besonders vorteilhaft:
- Klettererdbeeren
- Himbeeren
- Brombeeren
Aber auch für Kletterobst ist eine stabile Rankhilfe ideal:
- Wein
- Melonen
- Kiwis
TIPP: Zum Glück muss man ohne Garten nicht auf den Genuss selbst gezogenen Beerenobstes verzichten, denn manche Arten eignen sich bestens für die Kultivierung als Spalierobst im Pflanzkübel. Perfekt für den Balkon.
Wann ist die beste Pflanzzeit für Beerensträucher?
Die gute Nachricht: der beste Zeitpunkt, um Beerensträucher zu pflanzen, ist im Frühjahr oder später im Herbst. Dann nämlich, wenn der Boden den Wurzelballen mit ausreichend Flüssigkeit versorgt und die Wurzeln gut anwachsen können. Doch wer seine Beerensträucher im Frühling pflanzt, kann sich bereits im ersten Sommer über eine Ernte freuen.
Beerensträucher pflanzen: So geht es richtig
Vor dem Pflanzen sollte der Wurzelballen ausgiebig gewässert werden, indem der Ballen im Topf bis zu eine Stunde in Wasser getaucht wird. Auf diese Weise entweicht die Luft aus dem Wurzelballen und wird durch Wasser ersetzt.
Während der Wurzelballen gewässert wird, kann das Pflanzloch ausgehoben werden. Dieses sollte die doppelte Größe des Wurzelballens haben oder mindestens ausreichend Platz für die Entwicklung der Wurzeln bieten. Nun wird der Erdaushub mit Kompost, organischem Dünger sowie Steinmehl angereichert.
Ein Drittel dieses verbesserten Erdaushubs wird zurück ins Pflanzloch gegeben und anschließend gewässert. Nun lösen Sie den Wurzelballen aus dem Topf und stellen ihn in das Pflanzloch. Dabei sollte die Pflanze so tief im Pflanzloch stehen, wie sie auch im Topf gestanden hat.
Nun wird das Pflanzloch mit dem restlichen Aushub gefüllt, die Erde angedrückt und im Anschluss ausgiebig gewässert.
Tipps zur Pflege von Beerensträuchern
- Bei Pflanzung im Frühjahr freuen sich Beerensträucher über eine großzügige Portion organischen Dünger im Pflanzloch.
- Eine Mulchdecke aus Stroh, Laub oder Kompost hält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert, dass sich Unkraut ausbreitet. Darüber hinaus zersetzt sich diese mit der Zeit und verbessert den Boden zusätzlich.
- Beerensträucher lieben einen warmen, sonnigen Standort. Die Sonne unterstützt den Reifungsprozess der Früchte.
- Achten Sie beim Pflanzen auf die Beschaffenheit des Bodens. Brombeeren und Himbeeren bevorzugen einen humusreichen Boden, während Trauben in einem kalkhaltigen Boden besser gedeihen.
- Während der Wachstumsphase benötigen Obststräucher je nach Sorte eine regelmäßige Zugabe von Dünger.
Sommerzeit ist Beerenzeit: Was tun mit der reichen Ernte
Die reifen Beeren in frischem Blau, Rot, Schwarz oder Grün verführen zu einem süßen und gesunden Snack. Vor allem Kinder können der Versuchung nicht widerstehen und lieben es, sich an der leckeren Snackbar direkt zu bedienen.
Doch auch in der Küche gibt es zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. So verfeinern Beeren Smoothies oder Cocktails, sind köstliche Zutaten in Kuchen und bereichern als selbst gemachte Marmelade oder Kompott das Sonntagsfrühstück, Wildgerichte oder Süßspeisen.
Als Dessert sind sie ein himmlisch luftiges Gran Finale zu einem üppigen Mahl. Süße Klassiker wie die Pavlova haben dabei einen glanzvollen Auftritt auf der Tafel. Die Basis des Desserts aus leichtem Baiser erinnert an das Tutu der namensgebenden Primaballerina Anna Pawlowa aus den 1920er-Jahren. Serviert wird die Pavlova mit verschiedenen Arten von Obst, wobei Erdbeeren, Himbeeren, Waldbeeren, Sternfrüchte, Maracuja, Mango oder Kiwi – gern auch als Mix – verwendet werden können.