Der literarische Garten – eine Kamingeschichte
„Wie kann man sich über die Welt freuen, außer wenn man zu ihr flüchtet?“, fragt Franz Kafka in seinen Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg. Auch im Winter zieht es uns in den Garten, der zwar an Farbe, nicht aber an Anziehungskraft verloren hat. Im Strandkorb, der selbst bei kühlen Temperaturen zur Auszeit vom Alltag einlädt, finden wir überaus komfortablen Schutz vor Wind und Wetter.
Das Plaid Cassis Blau potenziert die Behaglichkeit, haben die atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden Naturfasern doch nicht nur eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel, sondern verströmen auch angenehme Wärme. Dazu noch ein Heißgetränk und eine spannende Lektüre – und wir haben uns in die Welt geflüchtet.
Im Garten, schreibt Friedrich Hölderlin in Die Eichbäume, „lebt die Natur geduldig und häuslich“. Das Schöne an der Dichtkunst aber ist, dass sie den Garten nicht kennt. Wir laden Sie herzlich ein, uns in diesem Magazinbeitrag auf einen literarischen Streifzug zu begleiten – durch Gärten, die außergewöhnlich sind. Feuer von Symbolkraft brennen im grünen Refugium. Es erstreckt sich über Länder und Kontinente, beherbergt nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Übernatürliches – und lädt zum Träumen ein.
Vom Garten Eden und einer Nachtigall
In Ein Blick aufs Meer, einem seiner bildgewaltigen Prosawerke, lässt der walisische Dichter Dylan Thomas seinen namenlosen Protagonisten eine Leiter erklimmen. Der „Junge“ betritt einen Raum, dessen Dach und Diele aus dem Inhalt des „book of days“ bestehen. Werden die Seiten als Gärten beschrieben, stechen einzelne Wörter in Form von Bäumen hervor. „Eden“ – oder ein „endloser Gang aus Ästen und Vögeln und Blättern“.
„Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
ich nahm es so beim Wandern mit,
Auf daß es einst mir könne sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt“,
sinniert Theodor Storms lyrisches Ich in Ein grünes Blatt. Der Wanderweg führt in den Garten des chinesischen Kaisers. Und auch die Nachtigall treffen wir im gleichnamigen Märchen Hans Christian Andersens wieder. Im „herrlichsten Wald mit tiefen Seen“ stimmt sie Gesänge an – über das, was „verborgen bleibt“. „Frisch auf denn, liebe Nachtigall, Du Wasserfall mit hellem Schall!“, ermutigt sie Joseph von Eichendorff in seinem Nachtlied.
Perspektiven der Waldeinsamkeit
Melodische Vögel und Menschen, die sich im Grünen auf die Suche begeben – die wesentlichen Elemente im Kunstmärchen Der blonde Eckbert.
„Waldeinsamkeit,
Die mich erfreut,
So morgen wie heut
In ew’ger Zeit,
O wie mich freut
Waldeinsamkeit.“
Doch nicht nur der Papagei Ludwig Tiecks weiß von der Waldeinsamkeit ein Lied zu singen – Henry David Thoreau stimmt es ebenso leidenschaftlich an. Zwei Jahre lebte er zurückgezogen am Walden Pond und sinnierte über die Welt und wie wir in ihr wandeln.
Seiner bewussten Entscheidung stehen die vollendeten Tatsachen gegenüber, vor die Marlen Haushofers Ich-Erzählerin im Roman Die Wand gestellt wurde. Eingesperrt in ihrem „Waldgefängnis“ und den erlittenen Verlusten zum Trotz blickt sie versöhnlich in die Zukunft: „Wenn die Zeit ohne Feuer […] kommen wird, werde ich mich mit ihr befassen und einen Ausweg suchen.“
Eingebrannte Erinnerungen
Zurück zu Thoreau: In Walden schildert er das Erlebte minutiös, unter anderem die Gesellschaft, die ihm sein selbstgebauter Kamin spendete: „Im Feuer kann man immer ein Gesicht erkennen.“ Oder gleich mehrere. In Heinrich Heines Gedicht Altes Kaminstück heißt es:
„Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zumut’.
Dämmernd kommt heraufgestiegen
Manche längst vergeßne Zeit,
Wie mit bunten Maskenzügen
Und verblichner Herrlichkeit.“
Mit Thoreau und Heine kehren wir also zurück in unser Wohnzimmer und entscheiden uns, den Kamin anzuzünden.
Es werde Wärme
Wie viel leichter uns das doch fällt als dem „Mann“ in Jack Londons Kurzgeschichte Feuermachen. Mit dem Vero Kaminbesteck und dem Vero Kaminholzkorb bestimmen wir, wann und wie lang die Flammen lodern sollen. Ein Glück, das dem tragischen Helden in Alaska nicht vergönnt war, und „bei minus fünfundsiebzig Grad Fahrenheit darf einem Menschen der erste Versuch, Feuer zu machen, nicht mißlingen.“
Sonst erlischt es, das durch die Literatur zum Symbol für das Leben gewordene Feuer … In Willkommen und Abschied schreibt Johann Wolfgang von Goethe:
„Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Armen welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!“
Feuer und Flamme sind wir auch für weitere Symbole der Menschheitsgeschichte – insbesondere in der besinnlichen Jahreszeit.
Weihnachtliche Symbolik
Was ist der Adventskranz, wenn nicht ein Ausdruck unserer Vorfreude auf das Weihnachtsfest? Seit beinahe zweihundert Jahren sind die vier Kerzen nicht mehr aus der Adventszeit wegzudenken und schon bevor der erste Docht glüht, springt der Funke auf uns über. Auch Form und Farben des Adventskranzes sind symbolisch aufgeladen und haben – anders als der Weihnachtsstern, mit dem wir Geschenke und Tannenbäume zieren – bereits einen vorchristlichen Hintergrund.
Freude an der Gestaltung
Wie wir uns im Winter einrichten, welche Dekoration wir aus welchen Gründen wählen – sind nicht auch diese Entscheidungen ein Symbol? Ein Symbol für uns und unsere Geschichte? Wenn wir die Wohnlichkeit einziehen lassen, wenn wir Rückzugsorte kreieren, die wir mit unseren Liebsten teilen, wenn wir Ideen und Werte verwirklichen, die uns schon von unseren Großeltern vorgelebt wurden?
Garpa entwirft Möbel für Generationen. Insbesondere für den Garten und die Terrasse, aber auch für behagliche Interieurs. Ob im Grünen oder in warmen Innenräumen – ihren ganzen Charme entfalten unsere Stühle, Sessel und Sofas erst bei Ihnen zu Hause. Lassen Sie sich inspirieren und vor allem: Kommen Sie gut durch die Weihnachtstage und noch besser ins neue Jahr.
Wir wünschen Ihnen, in der besinnlichsten und vielleicht auch der turbulentesten Zeit des Jahres – wie Virginia Woolf am 19. Dezember 1920 sinngemäß in ihrem Tagebuch notierte – die Ruhe zu finden, in den Garten zu gehen und anschließend am Kaminfeuer zu lesen.
Ihr Garpa Team
PS: Kontaktieren Sie uns gern, wenn Sie sich für ein Literaturverzeichnis der in diesem Magazinbeitrag zitierten Texte interessieren.
Danke für deinen interessanten und niveauvollen Artikel „Der literarische Garten – eine Kamingeschichte“. Die Geschichte ist sehr spannend. Ich wünsche https://www.garpa.de/ weiterhin viel Erfolg.
Liebe Hannah,
vielen Dank für die schöne Nachricht. Wir freuen uns, dass er Dir gefallen hat.
Mit herzlichen Grüßen
vom Garpa Team