Das Frühjahr läutet die neue Gartensaison ein
Endlich sind sie da! Im Februar erblühen Winterlinge, Schneeglöckchen und Lenzrose. Nach der Tristesse der vergangenen Monate lässt mich ihr Anblick innerliche Luftsprünge machen. Denn die ersten Frühlingsboten des Jahres geben ein klares, wenn auch sehr zaghaftes Zeichen: Wir dürfen uns endlich auf das Frühjahr und auf eine neue Gartensaison freuen.
Allerdings müssen die filigranen Pflänzchen mitunter noch eisigen Temperaturen und dicken Schneedecken trotzen. Für uns Gartenliebhaber heißt es daher, dass wir uns noch in Geduld üben müssen. Aber die Frühblüher wissen ganz genau, wie sie uns mit ihren zarten Blüten und vorfrühlingshaften Farbtupfern die restliche Winterzeit versüßen.
Farbenfrohe Frühblüher läuten das Frühjahr ein
Im März sind die Tage nun schon länger und wärmer. Nun treten Krokusse, Windröschen und Schlüsselblumen auf den Plan. Sie bereichern das Farbspektrum des Frühjahrs um Blau, Violett, Orange und Weiß und sagen so dem tristen Wintergrau Adieu. Die zum Teil noch frostigen Nachttemperaturen machen ihnen – im Gegensatz zu mir – nichts aus. Toll ist, dass sie nicht nur hübsch anzusehen sind. Sie liefern ersten Insekten, die von den ersten Sonnenstrahlen dieses Jahres geweckt wurden, auch schon wertvolle Nahrung.
Tulpe, Narzisse & Co. – Das Frühjahr klopft an die Tür
Die Sonne gewinnt nun immer mehr an Kraft. Mit Erwärmen des Bodens erwacht die Natur vollends aus ihrem Winterschlaf. Schon lange vor dem kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März schieben sich die Blätter von Osterglocken, Tulpen, Märzenbecher und Blaustern Richtung Sonne. Auf der unteren Etage bringt sich das Vergissmeinnicht in Stellung. „En masse“ gepflanzt, bildet es regelrechte blaue Kissen, die das Gesamtbild wunderbar abrunden. Alles blüht alsbald in den schönsten Farben um die Wette und liefert ein erstes opulenteres Buffet für die Insekten.
Wer im Herbst Blumenzwiebeln gesetzt hat, kann sich jetzt an dem Ergebnis seiner Arbeit erfreuen. Dabei gilt das Motto “Viel hilft viel”, denn am schönsten wirken Frühlingsblüher, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden.
Frühlingsblüher – Die Mischung macht’s
Für mich kann es gar nicht genug Frühjahrsblumen im Beet geben. Mein Favorit ist die Narzissensorte “Bridal Crown” in der weißen Variante. Eine nicht allzu hohe Sorte, die dafür im April gefüllte, in Trauben angeordnete aparte Blüten hervorbringt. Da sie einen sehr schönen Duft verströmen, darf die Narzisse bei mir auch in keinem Pflanzkübel oder Frühlingsarrangement im Haus fehlen.
Bei den Tulpen habe ich jedes Jahr eine neue Lieblingssorte. Im letzten Jahr hatte es mir die Sorte “Belle Epoque” angetan. Eine besondere, gefüllte späte Sorte in Tönen von Aprikose und Rosa und mit braunen Nuancen abgerundet.
Tatsächlich finde ich alle Sorten wunderbar. Ihr Charme kommt nämlich erst im Zusammenspiel der verschiedenen Sorten im Beet voll zur Geltung. Ein weiterer Vorteil: Mischt man frühe bis späte Sorten zusammen, kann man das frühlingshafte Schauspiel im Beet noch viel länger genießen.
Blumen im Frühjahr: Nicht nur im Beet eine Augenweide
Auch im Pflanzkübel lassen sich wunderbare Arrangements zusammenstellen, die einen frühlingshaften Blickfang auf dem Balkon, der Terrasse oder auch im Hauseingang zaubern.
Gerade beim Setzen von Blumenzwiebeln im Pflanzkübel wird die Vorfreude auf das Ergebnis immer größer, diente im vergangenen Herbst doch nur die reine Vorstellungskraft als Pflanzplan.
Besonders lange kann man sich an der Blütenpracht im Kübel erfreuen, wenn man seine Blumenzwiebeln wie James der Gärtner von der Königlichen Gartenakademie als Zwiebel Trifle, wie er liebevoll die Zwiebellasagne nennt, gesetzt hat. (Übrigens: James der Gärtner hat absolutes Binge-Watch-Potential. Es gibt so viele wertvolle Tipps.)
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Tipp: Bei der Zwiebellasagne werden unterschiedliche Blumenzwiebeln im Blumenkübel in Schichten übereinander gepflanzt.
Wer nicht so lange warten mag, kann sich vorgezogene Frühlingsblüher im Gartencenter besorgen und direkt in den Pflanzkübel pflanzen. Der Vorteil: Man hat einen Blickfang mit Sofort-Effekt.
Das Frühjahr beweist es: Ein Garten macht einfach glücklich
Der Anblick von nickenden Narzissen, wiegenden Tulpen und duftenden Hyazinthen im Gartenbeet lässt das Gärtnerherz höher schlagen. Spätestens jetzt ist es um uns geschehen. Von der frühlingshaften Blütenpracht angesteckt, sehnen wir uns nach einem Leben draußen in unseren grünen Wohn(t)raum.
Denn es gibt viele Dinge, auf die wir uns nach den langen kalten Wintermonaten im Frühjahr freuen: Das erste Mal frische Frühlingsluft an der Haut, das erste Frühstück auf der Terrasse, das erste Sonnenbad am Lieblingsplatz oder einfach nur das Treiben der Insekten beobachten und seinen Gedanken nachhängen. Das tut einfach gut und erhöht die Vorfreude auf eine herrliche Gartensaison. Ich kann es kaum noch erwarten, meine Terrasse wieder schön herzurichten und eben genau das zu tun.
Diese Gartenarbeiten können jetzt schon erledigt werden
Aber bis dahin gibt es noch einiges zu tun, will man seinen Garten in vollen Zügen genießen. Schließlich will das Wachstum für eine üppige Blütenpracht gefördert werden. Daher liegen in den nächsten Tagen folgende Gartenarbeiten bei mir an:
- Annabelle Hortensien und Rispenhortensien zurückschneiden
- Rosenrückschnitt, sobald die Forsythien blühen
- Vertrocknete Staudenrückstände abschneiden
- Gräser schneiden
- Unkraut jäten (Vorsicht mit den Frühlingsblühern und den ersten zarten selbstvermehrten Pflänzchen vom Vorjahr)
- Rasenpflege
- Gemüsebeete für die Aussaat vorbereiten
Es ist zwar etwas Arbeit, aber ich habe mich die letzten Wochen schon so sehr darauf gefreut. Endlich kann es wieder losgehen.
Ein Beitrag unserer Gastautorin Helen Kuckling. Zweisprachig aufgewachsen, mit einem ausgeprägten Faible für Gärten und Großbritannien, berichtet sie für uns regelmäßig aus ihrem eigenen grünen Paradies im Norden Deutschlands.